Der Changzhou-Trip in Zahlen:
-350 Yuan (=46,5 Euro)
-34 Chinesen/-innen, 1 Deutsche
-70 Füße, 280 Rollen
-2 Tage, 1 Übernachtung
-37 Stunden nur Chinesisch
-350 Yuan (=46,5 Euro)
-34 Chinesen/-innen, 1 Deutsche
-70 Füße, 280 Rollen
-2 Tage, 1 Übernachtung
-37 Stunden nur Chinesisch
Wer sich erinnert: Ich bin im Inlinerclub TJ66 unserer Uni und dieser veranstaltet zweimal pro Jahr einen kleinen Ausflug für alle, die Interesse haben. Dieses Semester ging es nach Changzhou, einer Stadt mit 4,6 Millionen Einwohnern, von der ich dennoch noch nie gehört hatte. Es liegt ca. 150 km von Shanghai und wir sind Samstag morgens früh um 8 mit unserem extra gecharterten Bus aus dem verregneten Shanghai losgefahren (mit vorgegebener Sitzordnung wohlgemerkt, ich saß neben Dian Dian, die Medizin im 4. Jahr studiert). Zunächst zum anderen großen Campus der Uni (Jiading), am anderen Ende der Stadt, wohin wir schonmal eine Stunde gebraucht haben. Dort haben wir einige Studenten eingesammelt und schon ging es weiter Richtung Changzhou.
Unser „Boss“ Zha Zha“ hat dann folgende Ansage gemacht: Jeder soll sich vorstellen, ein bisschen was über sich erzählen und dann etwas performen. Sei es ein Song, ein Tanz oder was auch immer. Die Idee fand ich super, aber auch etwas beängstigend. Jedenfalls musste sich dann einer nach dem anderen nach vorne in den Gang des Busses stellen (was relativ wackelig war...) und es waren echt coole Sachen dabei. Irgendwie hab ich das Gefühl, jeder Chinese kann singen. Ein paar haben auch Gedichte gesagt oder Zungenbrecher, einer hat einen Zaubertrick vorgeführt und ein anderer hat Mundharmonika gespielt. Außerdem hat jeder gesagt, welchen Spitznamen er hat und wieso. Ich habe ein wenig Deutschunterricht gegeben, als ich dran war, was vor allem witzig war, als ich "Tschüss" erklärt habe. Das kommt immer gut an, weil es so klingt wie das chinesische 去死 (qù si), was soviele heißt wie "Geh sterben."
Als alle fertig waren, haben wir alle noch eine Runde geschlafen, aber dann haben die meisten Hunger bekommen (es war ja schließlich schon 11:30^^) und irgendwie wollten alle langsam mal ankommen. Wir waren aber erst um 13 Uhr da... Also nach 5h für vielleicht 200 km.
Als alle fertig waren, haben wir alle noch eine Runde geschlafen, aber dann haben die meisten Hunger bekommen (es war ja schließlich schon 11:30^^) und irgendwie wollten alle langsam mal ankommen. Wir waren aber erst um 13 Uhr da... Also nach 5h für vielleicht 200 km.
Dann haben wir die Zimmer aufgeteilt (Zweier-Zimmer, voll luxuriös, das hätte ich gar nicht erwartet!), unsere Sachen weggebracht und danach sind alle in kleinen Gruppen losgestürmt, um etwas Essbares zu finden. Das ist mir bei diesem Trip extrem aufgefallen: Chinesen essen immer drei Mahlzeiten am Tag und diese sind dann auch total heilig. Und wenn man bis um 12 Uhr mittags oder 18 Uhr abends noch nichts Essbares in Aussicht hat, ähnelt das immer einer Katastrophe. Außerdem gelten „Kleinigkeiten“ wie z.B. Baozi oder ein Hamburger nicht als Mahlzeit, daher muss man zusätzlich unbedingt noch irgendwas richtiges essen. (So wie ich das aufgefasst habe, ist das erst dann der Fall, wenn man irgendwo sitzt, also kein Essen auf die Hand.)
Jedenfalls war ich mit Dian Dian bei Nan Da Jie, ein wenig ähnlich wie Shiziqiao in Nanjing, also eine Straße (bzw. in diesem Fall eher ein kleines Viertel) mit haufenweise kleinen Snackständen und Ähnlichem. Dort haben wir dann diverse Kleinigkeiten gegessen und ich war satt, aber Dian Dian hat die ganze Zeit gefragt, ob wir nicht noch in ein Restaurant oder so gehen wollen. Dann haben wir aber noch einen Straßenverkauf von türkischem Brot gefunden, super lecker! Direkt dahinter war eine Moschee, die wir uns auch anschauen wollten, aber sie war geschlossen.
Jedenfalls war ich mit Dian Dian bei Nan Da Jie, ein wenig ähnlich wie Shiziqiao in Nanjing, also eine Straße (bzw. in diesem Fall eher ein kleines Viertel) mit haufenweise kleinen Snackständen und Ähnlichem. Dort haben wir dann diverse Kleinigkeiten gegessen und ich war satt, aber Dian Dian hat die ganze Zeit gefragt, ob wir nicht noch in ein Restaurant oder so gehen wollen. Dann haben wir aber noch einen Straßenverkauf von türkischem Brot gefunden, super lecker! Direkt dahinter war eine Moschee, die wir uns auch anschauen wollten, aber sie war geschlossen.
Dann kam plötzlich eine Ansage in unserer Wechat-Gruppe, dass ein paar Leute jetzt skaten gehen wollen, sie in 10 Minuten losfahren und wir uns dann um halb 7 zum Essen treffen. Fand ich sehr ungünstig, denn angesagt war eigentlich, dass sich alle um 17:30 Uhr treffen und wir dann gemeinsam fahren. Und in 10 Minuten konnte man auch nicht bis zum Hotel zurück... Also waren wir nicht mit Skaten, was ich spätestens beim Anschauen der Fotos später mega schade fand. Wir hatten somit die Inliner ganz umsonst mitgenommen. Lässt sich aber nun mal nicht ändern.
Wir waren in der Zeit in einem Park, bei einer Pagode (allerdings war es schon zu spät und daher geschlossen) und danach haben wir uns zum Aufwärmen Tee gekauft, denn es war ziemlich kalt und wir waren ja eine ganze Weile draußen.
Dann haben wir uns alle im Hotel getroffen und sind mit 7 Taxen zu einem Restaurant gefahren, wo wir 3 riesige Tische reserviert hatten. Es gab total viel super leckeres Essen (und viel Bier) und wir hatten sehr sehr viel Spaß. Eine chinesische Tradition ist es, den Gastgeber, Chef oder die wichtigen Personen zum Trinken aufzufordern, was darin resultierte, dass der arme Zha Zha an diesem Abend circa 20 Gläser Bier trinken musste (mit immerhin 9% Alkohol) und den Rest des Abends somit ausfiel. Wir haben für das ganze Essen und Trinken insgesamt 2634 Yuan bezahlt, also nicht mal 10 Euro pro Person. Verrücktes China.
Dann sind wir zum Hotel zurückgefahren, ein paar Leute waren noch Snacks einkaufen und dann haben sich alle, die wollten, in einem Zimmer getroffen und dort „Werwolf“ gespielt. Falls das jemand nicht kennt: Es ist ein Strategiespiel, in dem zwei Gruppen gegeneinander spielen und in dem man sehr viel logisch denken und argumentieren muss. Alter. Ich liebe dieses Spiel in Deutschland, aber auf Chinesisch? Das war sooooo schwierig für mich, weil ich der Argumentationskette fast nie folgen konnte, aber dennoch selbst noch argumentieren musste. Und ich hatte natürlich auch noch eine total wichtige Rolle zugewiesen bekommen. Egal. Letztendlich war es super amüsant für alle, meinen unlogischen komisch ausgedrückten Argumenten zu folgen und ich fand es total cool, dass es dieses Spiel sogar in China gibt. Aber um halb 1 war ich dann komplett alle, ich hatte Kopfschmerzen und ich glaube das lag daran, dass ich seit morgens um 8 nur Chinesisch geredet hatte und ich dann echt mal eine Pause brauchte, also bin ich ins Bett gegangen.
Sonntag galt mal wieder das Motto, dass spontan alles umgeschmissen wird, also wurde aus der geplanten Abfahrt um 7:45 erst 8:15 und dann 8:30 Uhr. Die Nacht davor war einfach zu kurz für die meisten. Und wir hatten keine Zeit fürs Frühstück, abgesehen von ein paar Snacks, die von der letzten Nacht übrig waren. Dann sind wir circa eine Stunde gefahren, was aber die meisten (inklusive mir) verschlafen haben und kamen dann gegen 10 bei Xixi Gu an, einem Freizeit- und Wasserpark. Das Wetter war super, angenehme 13 Grad und Sonne, und nach einem schnellen Gruppenfoto vor dem Eingang haben wir den Park gestürmt.
Eine schlechte Idee war es allerdings, bei einer der Wasserattraktionen anzufangen, denn hinterher war ich pitschnass, und damit meine ich selbst die Unterwäsche. Und dann fühlen sich selbst sonnige 13 Grad plötzlich ganz schön kalt an. Warum nur ich? Weil man Regenmäntel bekommen hatte, aber meine Kapuze bei der Fahrt nach unten von meinem Kopf geweht wurde und dadurch das ganze Wasser auf meinem Kopf und im Kragen gelandet ist. Hinterher (ja, hinterher...) hat mir jemand erklärt, dass man die Kapuze noch speziell befestigen kann... Weiß ich dann fürs nächste Mal...
Den Rest der Zeit haben wir mit Schlange stehen verbracht (für eine Achterbahn und ein Riesenrad) und wir waren in einem 4D Film, einer Talk Show für Kinder und einem 360° Kino. Das war alles sehr sehr sehr lustig, vor allem, da wir immer wieder ein paar Leute aus unserer Gruppe getroffen haben, mit denen wir dann eine der eben genannten Sachen zusammen gemacht haben. Außerdem waren wir auf einem Berg (rund 300 Treppenstufen), der oben einen spektakulären Ausblick über den Park und bis zur Stadt geboten hat. Leider waren viele der Achterbahnen usw. geschlossen, auch wenn wir nicht so genau wussten, wieso. Aber wir hätten ohnehin nicht genug Zeit gehabt, noch mehr zu machen, weil dieser Park einfach viel zu riesig für 5 Stunden ist.
Achso, was mir noch ganz besonders aufgefallen ist: Ich war der einzige Ausländer, und damit meine ich nicht nur im Freizeitpark, sondern auch in Changzhou selbst haben wir keine anderen Ausländer gesehen. Das erklärt, warum ich wieder so eine „Attraktion“ war (Und die Chinesen denken wirklich immer noch, dass ich es nicht bemerke, wenn sie „heimlich“ Fotos von mir machen.)
Sonntag galt mal wieder das Motto, dass spontan alles umgeschmissen wird, also wurde aus der geplanten Abfahrt um 7:45 erst 8:15 und dann 8:30 Uhr. Die Nacht davor war einfach zu kurz für die meisten. Und wir hatten keine Zeit fürs Frühstück, abgesehen von ein paar Snacks, die von der letzten Nacht übrig waren. Dann sind wir circa eine Stunde gefahren, was aber die meisten (inklusive mir) verschlafen haben und kamen dann gegen 10 bei Xixi Gu an, einem Freizeit- und Wasserpark. Das Wetter war super, angenehme 13 Grad und Sonne, und nach einem schnellen Gruppenfoto vor dem Eingang haben wir den Park gestürmt.
Eine schlechte Idee war es allerdings, bei einer der Wasserattraktionen anzufangen, denn hinterher war ich pitschnass, und damit meine ich selbst die Unterwäsche. Und dann fühlen sich selbst sonnige 13 Grad plötzlich ganz schön kalt an. Warum nur ich? Weil man Regenmäntel bekommen hatte, aber meine Kapuze bei der Fahrt nach unten von meinem Kopf geweht wurde und dadurch das ganze Wasser auf meinem Kopf und im Kragen gelandet ist. Hinterher (ja, hinterher...) hat mir jemand erklärt, dass man die Kapuze noch speziell befestigen kann... Weiß ich dann fürs nächste Mal...
Den Rest der Zeit haben wir mit Schlange stehen verbracht (für eine Achterbahn und ein Riesenrad) und wir waren in einem 4D Film, einer Talk Show für Kinder und einem 360° Kino. Das war alles sehr sehr sehr lustig, vor allem, da wir immer wieder ein paar Leute aus unserer Gruppe getroffen haben, mit denen wir dann eine der eben genannten Sachen zusammen gemacht haben. Außerdem waren wir auf einem Berg (rund 300 Treppenstufen), der oben einen spektakulären Ausblick über den Park und bis zur Stadt geboten hat. Leider waren viele der Achterbahnen usw. geschlossen, auch wenn wir nicht so genau wussten, wieso. Aber wir hätten ohnehin nicht genug Zeit gehabt, noch mehr zu machen, weil dieser Park einfach viel zu riesig für 5 Stunden ist.
Achso, was mir noch ganz besonders aufgefallen ist: Ich war der einzige Ausländer, und damit meine ich nicht nur im Freizeitpark, sondern auch in Changzhou selbst haben wir keine anderen Ausländer gesehen. Das erklärt, warum ich wieder so eine „Attraktion“ war (Und die Chinesen denken wirklich immer noch, dass ich es nicht bemerke, wenn sie „heimlich“ Fotos von mir machen.)
Um drei Uhr haben wir uns wiedergetroffen und sind dann um halb 4 mit dem Bus zurückgefahren. Das hat dank Stau auf der Autobahn und dem üblichen Stau in der Stadt ewig gedauert (bis zum Jiading Campus schon dreieinhalb Stunden und dann durch die Stadt zu unserem Campus nochmal zwei Stunden). Man bedenke: Die Strecke beträgt bloß rund 200 km.
Eigentlich war es witzig, wir haben Spiele gespielt und uns unterhalten, geschlafen und so weiter, und am Ende haben wir noch einmal rund herum erzählt, wie wir den Kurztrip fanden. Ich habe mich bedankt, dass Leute, die ja selbst mit ihrem Studium sehr beschäftigt sind, so etwas für uns alle organisieren und ich habe gesagt, dass ich an diesem Wochenende alles gemacht habe, was man als Austauschstudent in China tun sollte: Sich mit Chinesen anfreunden, Chinesisch reden, in China reisen und andere Orte sehen, Chinesisch essen, in Clubs der Uni mitmachen und und und... Und in diesen Momenten merke ich immer, wie dankbar ich bin, dass mir dieses Auslandssemester ermöglicht wurde und dass ich so viele tolle Dinge erleben darf.
Wie auch immer, die Stimmung im Bus wurde aber mit der Zeit etwas schlechter, weil alle so hungrig waren. Fast niemand hatte gefrühstückt, das Mittagessen war in den meisten Fällen irgendeine Kleinigkeit im Freizeitpark und nun wurde es immer später und keiner hatte etwas Essbares. Als wir dann um 9 Uhr endlich an der Uni ankamen, haben alle ihre Inliner aus dem Gepäckfach auseinandersortiert und dann sind wir noch zu zehnt Essen gegangen, was auch noch richtig witzig wurde.
Eigentlich war es witzig, wir haben Spiele gespielt und uns unterhalten, geschlafen und so weiter, und am Ende haben wir noch einmal rund herum erzählt, wie wir den Kurztrip fanden. Ich habe mich bedankt, dass Leute, die ja selbst mit ihrem Studium sehr beschäftigt sind, so etwas für uns alle organisieren und ich habe gesagt, dass ich an diesem Wochenende alles gemacht habe, was man als Austauschstudent in China tun sollte: Sich mit Chinesen anfreunden, Chinesisch reden, in China reisen und andere Orte sehen, Chinesisch essen, in Clubs der Uni mitmachen und und und... Und in diesen Momenten merke ich immer, wie dankbar ich bin, dass mir dieses Auslandssemester ermöglicht wurde und dass ich so viele tolle Dinge erleben darf.
Wie auch immer, die Stimmung im Bus wurde aber mit der Zeit etwas schlechter, weil alle so hungrig waren. Fast niemand hatte gefrühstückt, das Mittagessen war in den meisten Fällen irgendeine Kleinigkeit im Freizeitpark und nun wurde es immer später und keiner hatte etwas Essbares. Als wir dann um 9 Uhr endlich an der Uni ankamen, haben alle ihre Inliner aus dem Gepäckfach auseinandersortiert und dann sind wir noch zu zehnt Essen gegangen, was auch noch richtig witzig wurde.
Außerdem sorry, dass der Blog über das letzte Wochenende erst an diesem Wochenende kommt. Wir haben in letzter Zeit mit der Uni immer mehr zu tun, zum Beispiel eine Klausur in „Environmental Remediation Project Planning and Management“ am Donnerstag (lief aber ganz gut, mal sehen wann wir die Note bekommen), außerdem haufenweise Gruppenarbeiten, eine Sondervorlesungsreihe über International Environmental Law und morgen (am 04.12.) schreibe ich das HSK 4 Examen, um einen offiziell anerkannten Nachweis über mein Chinesisch-Niveau zu haben.
Achja, am Montag hatte Arturo Geburtstag, also waren wir Italienisch essen (Ja, er ist nicht mal Italiener, aber egal.) Das war auch sehr lustig, international (mit Leuten aus Peru, China, Indien, Chile, Nepal und Deutschland) und wir haben viel zu viel gegessen.
Achja, am Montag hatte Arturo Geburtstag, also waren wir Italienisch essen (Ja, er ist nicht mal Italiener, aber egal.) Das war auch sehr lustig, international (mit Leuten aus Peru, China, Indien, Chile, Nepal und Deutschland) und wir haben viel zu viel gegessen.
Und somit reicht es auch, ich muss jetzt noch für HSK lernen und die nächsten Wochen wird es dann vermutlich weiterhin stressig, viele viele Essays, Gruppenarbeiten, Klausuren und Exkursionen warten!
Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit!
Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit!