Dieses Mal ist das anders, denn es geht los mit Klausuren: Donnerstag Abend hatte ich mein mündliches Chinesisch-Examen, eine Woche später als alle anderen, weil ich in der vorherigen Woche ja noch so krank war. Daher hat er am Anfang des Unterrichts noch den anderen eine Rückmeldung gegeben, die mich sehr beunruhigt hat: „Manche Leute hier haben nicht so gut abgeschnitten, weil sie nur auf HSK 4 Niveau sprechen.“ HSK 4 bedeutet B2 und ich hatte danach total Angst, weil ich nicht fand, dass ich besser als HSK 4 Niveau reden kann (aber wir sind nunmal im C1/C2 Kurs). Es lief aber ganz gut, man hat 2 Themen bekommen, über die man jeweils 5 Minuten reden sollte und dann habe ich 90 von 100 Punkten bekommen. Bin ja schon ein wenig stolz. Hätte ich echt nicht gedacht, aber ich nehme das natürlich gerne an.
Am nächsten Morgen habe ich die Klausur in Seismic Design (da geht es darum, Gebäude erdbebensicher zu konstruieren) nachgeschrieben (100 Minuten), zusammen mit einem Chinesen in einem Konferenzraum, das lief eher mittelmäßig, aber ich hab noch kein Ergebnis. Die Klausur zählt nämlich 30% der Endnote (der Rest ist 30% Hausaufgaben und 40% Endklausur).
Aber jetzt wieder zu spaßigeren Dingen, also zur Freizeit.
Vor den Klausuren, also Mittwoch habe ich mich mit Chen Xiao Tao (wie der Name schon sagt ist das ein chinesischer Freund von mir) getroffen und wir waren erst essen und dann am Bund, die Gespräche waren ziemlich interessant, weil er aus einem kleinen Dorf kommt und in Shanghai neu durchstarten und reich werden will usw, und irgendwie finde ich es immer mega wichtig, mit so vielen Leuten wie möglich zu reden, denn irgendwie habe ich China auch nach insgesamt 11 Monaten hier noch nicht verstanden. Und vielleicht zählte das auch schon als Lernen für die Chinesisch-Prüfung? :D
Danach haben wir noch in einer der Mensen Mittag gegessen und dann hab ich ihm noch in Kurzform den Campus gezeigt, wobei wir auf das Zonghe Building gefahren sind (das höchste Gebäude des Campus) und da noch einige echt coole Ecken drin entdeckt haben.
Danach sind wir wieder zum Bund, weil Johannes und Christophe selbigen abends und beleuchtet noch nicht gesehen hatten. (Das vierte Mal am Bund innerhalb von vier Tagen, gute Quote also.) Es war aber relativ viel Smog da, deswegen hat man manches nicht gesehen. Ich hab mich ein wenig mit Christophe unterhalten, der einen ziemlich interessanten Lebensstil hat. Er arbeitet immer 8-9 Monate im Jahr total hart, teilweise 15h am Tag, denn er ist selbstständiger Maler vor allem für Mauer- und Garagengestaltung. Und dann reist er mit dem verdienten Geld 3 Monate durch die Welt, und das wiederholt sich dann halt jährlich.
Und dann sind wir in einem Club namens MYST feiern gegangen! Jan und Johannes kannten das Prinzip mit Promotern gar nicht (wer verwirrt ist, lese bitte meinen Geburtstagsblog), also waren sie total geflasht, fanden den Club, die Stimmung und die Musik super und haben mich total beneidet, dass wir hier immer gratis trinken und feiern können. Um vier war ich im Bett.
Wir waren aber nicht lange auf dem Turm, weil Jans Rückflug schon um fünf Uhr ging, daher sind wir dann wieder in die Metro und ich hab Jan zum Hongqiao Flughafen gebracht (wobei wir direkt erst mal zum falschen Terminal gefahren sind, aber wir hatten zum Glück noch recht viel Zeit).
Und das war auch schon der Besuch. War echt cool, wieder einmal Tourist in Shanghai zu sein, denn diese Stadt wird einfach nicht langweilig.
Ganz ehrlich, was zur...? Also sorry, das fand ich nicht besonders gut, wer weiß, was da jetzt wieder irgendwelche Chinesen von lernen... Ich hoffe mal gar nichts.
Jetzt noch fix ein paar Fotos an den Schluss, damit der Blog nicht so negativ endet. Diese Woche geht es actionreich weiter, ich werde berichten.