Unser Freund Simon hat uns zum Flughafen Hannover gefahren, wo es am Freitag, den 13. (oh oh) gegen 11 Uhr mit dem Flugzeug nach Amsterdam ging. Leider waren unsere Plätze nicht nebeneinander, aber dafür saß ich neben einem sehr interessanten Professor für Physik aus Göttingen, der in den 80ern nach China gereist war und vom damals noch ganz anderen China berichtet hat.)
Der Flug von Amsterdam nach Peking (Plätze nebeneinander) lief super, ich konnte zumindest ziemlich viel schlafen.
In Peking sind wir am 14. April vor 7 Uhr Ortszeit gelandet, wodurch es an der Visakontrolle noch sehr leer war und dadurch ziemlich schnell ging. Also ging es per Airport Express und Metro bis zu unserem Hostel, welches wir (fast) auf Anhieb gefunden haben. Leider war unser Zimmer noch nicht frei, daher haben wir nur die Koffer abgestellt.
Wir haben in der Wartezeit zunächst eine SIM-Karte geholt, außerdem etwas Geld abgehoben, da das Hostel nur mit Bargeld bezahlt werden konnte, und sind anschließend durch die Meishi Jie (eine sehr touristische Fußgängerzone ähnlich der Wangfujing Road) zum China Railway Museum gelaufen, was zwischen dem Tian´anmen Platz und unserem Hostel liegt. Dort haben wir uns verschiedene chinesische Züge und Loks inkl. diverser Teile davon (z.B. Radsätze oder Stromabnehmer) aus verschiedenen Epochen angeschaut. Ich fand vor allem die Bahnhofsmodelle sehr cool und einen Nachbau einer Zugstrecke durch Tibet zwischen den 6000 m hohen Bergen des Himalaya hindurch. Im Museum wurden wir auch direkt von einem anderen Besucher fotografiert, er hat uns einfach das Handy vor das Gesicht gehalten und so ein Selfie gemacht. Das fand sogar ich etwas dreist, weil er gar nicht gefragt hatte.
Am Himmelstempel war ich bei meiner ersten und bisher einzigen Reise nach Peking (damals, 2014…) schon, allerdings nur im Park und nicht in der bekannten Halle (in der übrigens früher für eine gute Ernte gebetet wurde). Wir haben hingegen das komplette Programm gemacht, wodurch wir auch eine ganze Weile (fast drei Stunden) beschäftigt waren. Dann war es schon 16:30, wir bekamen immer mehr Hunger, sind daher zurück Richtung Hostel gelaufen und haben zuerst Nudeln und zum Nachtisch noch Egg Tarts gegessen.
Danach haben wir unsere Zugtickets für die Fahrt nach Nanjing gekauft, damit die Tickets nicht ausverkauft werden (443,5 Yuan pro Ticket, also 58 Euro, fand ich etwas teuer, aber für 1000 Kilometer doch ganz fair), sind nur noch ins Hostel gefahren und dann schon vor 20 Uhr ins Bett gefallen. Sechs Stunden Zeitverschiebung fordern eben ihre Opfer…
Von dort war es nicht mehr weit zum Tian´anmen Platz (Platz des himmlischen Friedens), den wir uns so mal im Dunkeln angeschaut haben, bevor wir von dort zum Hostel gelaufen sind, wo wir um 22:30 ankamen.
Hintergrundgeschichte: In China wird gefühlt alles kommentiert, was ich mache, oder andere Personen werden mit „Schau mal, ein Laowai“ auf meine Anwesenheit hingewiesen. Ich fand das Outfit daher irgendwie ironisch, hatte aber nicht erwartet, dass nun noch mehr über mich geredet werden würde… Aber es sind tolle „Ausländer auf der Mauer“-Fotos entstanden.
Unterbrochen durch Fotopausen wurden wir mit einer Sommerrodelbahn auf die Mauer gezogen, sind dann sieben Türme weit gelaufen, diese auch wieder zurück und sind dann mit der Sommerrodelbahn wieder nach unten gefahren.
Zu Fuß sind wir an der verbotenen Stadt vorbei zum Tian´anmen Platz gelaufen, wo wir genau richtig zur Fahnenzeremonie zum Sonnenuntergang ankamen. Danach haben wir in der Nähe des Hostels zu Abend gegessen und sind dann noch durch die Straßen geschlendert. Wir haben einen Kalligrafie-Künstler gefunden, der uns ein wundervolles Unikat gemalt hat, auf dem „Wer das liest, ist doof“ steht. Er und alle Schaulustigen drum herum fanden das genauso lustig wie wir und wir können uns jetzt etwas ganz Individuelles ins Wohnzimmer hängen.
Bei der Wangfujing Road waren wir ein bisschen spazieren und haben in einer Gasse voller Snack-Buden jede Menge gegessen. Es war sehr voll dort und auch ziemlich touristisch, aber immerhin hat das Essen gut geschmeckt. Also sind wir vollgefuttert zurück ins Hostel gegangen, wo wir schon packen mussten.
Bis dahin!