Abends war ich dann aber wenigstens noch mit drei Freunden im Kino, in einem Film von Jackie Chan namens „Railroad Tigers“. Der war ziemlich gut, aber das coolste war, dass ich es verstanden habe, obwohl es keine englischen Untertitel gab.
Am 27. Dezember mussten wir auch sehr viel machen, weil der 28. der Abgabetermin für das erste Essay war (Environmental Ethics). Und abends hatten wir schon das letzte Mal Chinesisch und unser Lehrer hatte passend zur Lektion der Stunde (Die Teekultur Chinas) ein paar Teesorten mitgebracht, durch die wir uns durchprobiert haben.
Dann haben wir Lamian (Nudeln) zum Mittagessen gegessen und sind zusammen zum Yuyuan Garten gefahren, wo ich vorher auch noch nie war, und es war echt schön dort! Viel größer, als ich dachte und sehr chinesisch. Und vor allem konnten wir über ganz ganz viele Dinge reden, denn schließlich hatten wir uns vier Monate lang nicht gesehen!
Anschließend sind wir bei super Wetter zum Shanghai Museum gefahren, was sich Julia aber dann alleine angeschaut hat, weil ich noch arbeiten musste.
Wie auch immer. Nach der Arbeit habe ich mich mit Julia an der Nanjing Road getroffen, wir waren kantonesisch essen (sie hat es für gut befunden!) und sind danach zum Bund gelaufen, welchen wir uns dann mit der nächtlichen Beleuchtung angeschaut haben. Es war schön, bloß richtig richtig kalt und windig.
Den Rest des Tages hatte ich leider Uni und Arbeit, daher musste sich Julchen alleine die Stadt anschauen. Aber dafür waren wir abends mit ganz vielen Feunden zusammen in der beliebtesten Studentenkneipe „La Bamba“ und anschließend mit einer (aufgrund Müdigkeit etwas verkleinerten) Gruppe noch im „MYST“-Club. Das hat echt Spaß gemacht, auch wenn es irgendwie immer total unrealistisch war, dass Julia plötzlich in Shanghai war...
Nachmittags war die Uni aber vorbei und Julia und ich waren dann shoppen (z.B. eine Smog-Maske, die Julia jetzt in Peking vermutlich recht gut gebrauchen kann). Dabei haben wir ein Sushi-Restaurant entdeckt, welches wir direkt gestürmt haben, weil es langsam Abendessenszeit wurde.
Ein sehr komisches Ereignis gab es noch: An diesem Abend war es quasi unmöglich, ein (normales) Taxi nach Hause zu bekommen. Wir haben ewig gewartet und überall waren Taxen, aber sie haben weder bei uns, noch bei den wartenden Chinesen angehalten. Und wenn sie doch mal angehalten haben, haben sie 200-300 Yuan gefordert, für eine Strecke, die normalerweise ca. 50 Yuan kostet.
Letztendlich hatten wir aber keine Wahl, denn zum Laufen war es viel zu weit und Busse sowie Metros fahren in Shanghai nach Mitternacht zu 90% nicht mehr. Also sind wir mit einem illegalen Privattaxi für 200 Yuan zur Uni gefahren und waren dann erst gegen 3:45 im Bett.
Am folgenden Montagmorgen sind wir nämlich mit dem Transrapid (auch für mich das erste Mal) zum Flughafen gefahren und das geht ja echt unheimlich schnell! Man braucht mit 300 km/h nur ca. sieben Minuten (mit der Metro glaube ich 45!) und die Neigung in den Kurven ist ziemlich extrem, ansonsten gibt es gefühlt wenig Unterschied zu einem ICE. Am Flughafen haben wir nochmal kantonesisch gegessen und dann musste ich mein Lieblings-Julchen schon verabschieden... Die Zeit ging (wie das so oft der Fall ist) viel zu schnell vorbei und es tat mir sehr Leid, dass ich durch die Klausurphase nicht so viel Zeit hatte, wie ich gerne gehabt hätte... Sorry Julia. Nächstes Mal dann! :)
Und dann war Dienstag und das HSK-Ergebnis wurde veröffentlicht (Offizielle Chinesischprüfung Level 4, also B2). Ich habe 270 von 300 möglichen Punkten erreicht und somit 90%. Außerdem war abends die mündliche Chinesischprüfung von meinem jetzigen Uni-Chinesischkurs (Level C1) und ich habe 94% bekommen. Läuft bei mir. (Angebermodus aus.)
Eben ging es weiter mit zwei finalen Gruppenmeetings, weil wir morgen zwei Präsentationen halten müssen (erst in Environmental Project Management über ein Handy-Recycling-Projekt, welches wir planen mussten und dann in Environmental Ethics über „Luxury consumption“). Außerdem ist morgen auch noch der Abgabetermin von anderen Ethik-Hausaufgaben. Übermorgen ist Abgabe für das Geotechnical Engineering Essay und nächsten Dienstag für das Essay von Water Resources Management (welches ich bisher nicht einmal begonnen habe, also muss ich das am Wochenende fix schreiben düdüm...). Manchmal fühle ich mich, als würde ich jetzt schon diverse Bachelorarbeiten schreiben, denn diese Essays sind alle zehn oder mehr Seiten lang (Minimum sind immer 3000 Wörter) und das nervigste ist, dass es alles auf Englisch ist
Und leider wurde unsere letzte Klausur (Seismic Design) vom 11. auf den 17. Januar verlegt, sodass ich erst danach wirklich Ferien habe. Aber so ist das im Leben.
Und bald ist es ja schon geschafft.
Euch allen ein wundervolles 2017! Frohes neues Jahr! 新年快乐!