Blog Nummer 8 aus diesem Jahr, aber jetzt von meinem älteren Ich, denn ich bin plötzlich 21... Und ich hatte einen wahnsinnig coolen Geburtstag, aber von vorne:
Da ich von der Zugfahrt und den vorhergehenden Wanderungen in Zhangjiajie in nassen Schuhen leider ein bisschen Husten bekommen hatte, bin ich recht früh ins Bett gegangen. Um 24 Uhr hat mich plötzlich meine japanische Mitbewohnerin geweckt und auf chinesisch gesagt: „ Deine Freunde sind da.“ Ich, super verschlafen wie ich war, war erst einmal total verwirrt, weil ich es erstens nicht gewöhnt bin, dass sie mit mir redet und weil ich zweitens nicht wusste, warum mitten in der Nacht Leute zu unserem Wohnheimzimmer kommen.
Aber als ich dann (mit noch halb geschlossenen Augen und im Schlafanzug) die Tür aufgemacht hab und draußen auf dem Flur Arturo, Baha und Lars mit Kuchen standen und Happy Birthday gesungen haben, ist mir doch langsam bewusst geworden, dass ich Geburtstag habe. Wir haben den Kuchen gegessen und uns ein bisschen unterhalten (nur 5 Minuten!), aber ein paar Leute aus Nachbarzimmern haben uns gebeten, doch endlich die Nachtruhe einzuhalten, also sind die Jungs wieder in ihr Wohnheim gegangen und ich ins Bett. Jedenfalls war das eine mega Überraschung, total lieb von ihnen und echt witzig!
Da ich von der Zugfahrt und den vorhergehenden Wanderungen in Zhangjiajie in nassen Schuhen leider ein bisschen Husten bekommen hatte, bin ich recht früh ins Bett gegangen. Um 24 Uhr hat mich plötzlich meine japanische Mitbewohnerin geweckt und auf chinesisch gesagt: „ Deine Freunde sind da.“ Ich, super verschlafen wie ich war, war erst einmal total verwirrt, weil ich es erstens nicht gewöhnt bin, dass sie mit mir redet und weil ich zweitens nicht wusste, warum mitten in der Nacht Leute zu unserem Wohnheimzimmer kommen.
Aber als ich dann (mit noch halb geschlossenen Augen und im Schlafanzug) die Tür aufgemacht hab und draußen auf dem Flur Arturo, Baha und Lars mit Kuchen standen und Happy Birthday gesungen haben, ist mir doch langsam bewusst geworden, dass ich Geburtstag habe. Wir haben den Kuchen gegessen und uns ein bisschen unterhalten (nur 5 Minuten!), aber ein paar Leute aus Nachbarzimmern haben uns gebeten, doch endlich die Nachtruhe einzuhalten, also sind die Jungs wieder in ihr Wohnheim gegangen und ich ins Bett. Jedenfalls war das eine mega Überraschung, total lieb von ihnen und echt witzig!
Der Rest der Geburtstages bestand aus sehr viel Uni, dann Englisch unterrichten und dann wieder Uni. Und daaaaann war es auch schon Zeit für meine Geburtstagsparty! Dazu muss ich glaub ich erst mal erklären, wie Feiern gehen in Shanghai funktioniert.
Alles baut darauf auf, dass die Clubs quasi Ausländer brauchen, um als cooler Club zu gelten und dementsprechend auch mehr gut zahlende Chinesen dorthin zu locken. Daher haben sie Promoter (meist sind das auch einfach nur ausländische Studierende, die so etwas Geld verdienen können), und diese Promoter suchen sich dann ganz viele Leute zusammen, denen sie immer schreiben, in welchem Club es heute welches tolle Angebot gibt. Meistens sind das: Freier Eintritt und Happy Hours, zu denen es dann Freigetränke gibt. Dann schickt man ihnen seinen Namen und kommt auf die Gästeliste. Also Win-Win-Win für alle, denn der Club hat seine feierwütigen ausländischen Gäste, der Promoter wird bezahlt und die internationalen Studenten können in super Clubs gratis feiern gehen.
Eine Promoterin hat mich dann angeschrieben und gesagt, dass man auf diese Weise auch Geburtstagsparties buchen kann. Man bekäme dann gratis Champagner, andere Getränke und Torte und muss als „Gegenleistung“ mindestens zu zehnt kommen und relativ früh da sein (um 23 Uhr).
Also hatte ich einige Leute eingeladen und wir haben „Modu“, das ist der Name des Clubs, gestürmt. Und es war sooo verrückt! Eine Wahnsinns-Party mit DJ, Live-Rappern, Tänzern, Clowns, Konfetti und allem, was das Herz begehrt! Einfach richtig richtig gut und mit Freunden aus China, Ghana, Portugal, Algerien, USA, Usbekistan, Chile, Peru, Nepal, Belgien und Deutschland zweifelsohne der internationalste Geburtstag, den ich je hatte. Ich lasse mal wieder die Bilder sprechen, anstatt alles in Worte zu fassen:
Alles baut darauf auf, dass die Clubs quasi Ausländer brauchen, um als cooler Club zu gelten und dementsprechend auch mehr gut zahlende Chinesen dorthin zu locken. Daher haben sie Promoter (meist sind das auch einfach nur ausländische Studierende, die so etwas Geld verdienen können), und diese Promoter suchen sich dann ganz viele Leute zusammen, denen sie immer schreiben, in welchem Club es heute welches tolle Angebot gibt. Meistens sind das: Freier Eintritt und Happy Hours, zu denen es dann Freigetränke gibt. Dann schickt man ihnen seinen Namen und kommt auf die Gästeliste. Also Win-Win-Win für alle, denn der Club hat seine feierwütigen ausländischen Gäste, der Promoter wird bezahlt und die internationalen Studenten können in super Clubs gratis feiern gehen.
Eine Promoterin hat mich dann angeschrieben und gesagt, dass man auf diese Weise auch Geburtstagsparties buchen kann. Man bekäme dann gratis Champagner, andere Getränke und Torte und muss als „Gegenleistung“ mindestens zu zehnt kommen und relativ früh da sein (um 23 Uhr).
Also hatte ich einige Leute eingeladen und wir haben „Modu“, das ist der Name des Clubs, gestürmt. Und es war sooo verrückt! Eine Wahnsinns-Party mit DJ, Live-Rappern, Tänzern, Clowns, Konfetti und allem, was das Herz begehrt! Einfach richtig richtig gut und mit Freunden aus China, Ghana, Portugal, Algerien, USA, Usbekistan, Chile, Peru, Nepal, Belgien und Deutschland zweifelsohne der internationalste Geburtstag, den ich je hatte. Ich lasse mal wieder die Bilder sprechen, anstatt alles in Worte zu fassen:
Freitag war auch ein sehr cooler Tag, weil der Skating-Club abends ein spontanes Meeting angesetzt hatte. Wir haben uns erst in einer Tiefgarage der Uni getroffen, um dort Tricks zu üben, weil der Asphalt dort einfach perfekt dafür ist. Die Akustik dort ist übrigens auch super, daher hat dort gleichzeitig noch ein Streichquartett geprobt und später noch zwei Sänger. Ich fand die Atmosphäre da irgendwie so cool, schwer zu beschreiben, aber es war einfach etwas Besonderes!
Dann sind wir gegen 21:15 losgefahren zum Bund, also selbstverständlich mit Inlinern. Die Strecke ist eigentlich nicht weit, Luftlinie sind nur 7 Kilometer, aber dank diversen Ampeln und der Tatsache, dass einige Leute fast noch gar nicht Inliner fahren konnten, kamen wir erst nach 1,5h an. Dafür war dann aber fast niemand mehr am Bund, also konnten wir ziemlich gut dort umherfahren. Und das coolste kam erst noch: Am Bund gibt es das Shanghai People´s Heroes Monument und da gibt es so eine Art Rampe, die im Kreis nach unten fährt (auf dem Foto unten kann man das ansatzweise erkennen). Die sind dann ein paar von uns auch runter gefahren, was enorm lustig, aber auch mit haufenweise Stürzen verbunden war, weil unsere Inliner hier keine Bremsen haben. Die Knieschützer eines Mädchens haben bei ihrem Sturz sogar Funken geschlagen. Aber niemand wurde verletzt, also alles gar kein Problem. Auf dem Rückweg hat es leider geregnet, wodurch es sehr rutschig wurde, aber immerhin waren dann alle motiviert und wir viel schneller zurück an der Uni (dann war es auch schon 00:30 und die chinesischen Wohnheime haben teilweise schon geschlossen).
Dann sind wir gegen 21:15 losgefahren zum Bund, also selbstverständlich mit Inlinern. Die Strecke ist eigentlich nicht weit, Luftlinie sind nur 7 Kilometer, aber dank diversen Ampeln und der Tatsache, dass einige Leute fast noch gar nicht Inliner fahren konnten, kamen wir erst nach 1,5h an. Dafür war dann aber fast niemand mehr am Bund, also konnten wir ziemlich gut dort umherfahren. Und das coolste kam erst noch: Am Bund gibt es das Shanghai People´s Heroes Monument und da gibt es so eine Art Rampe, die im Kreis nach unten fährt (auf dem Foto unten kann man das ansatzweise erkennen). Die sind dann ein paar von uns auch runter gefahren, was enorm lustig, aber auch mit haufenweise Stürzen verbunden war, weil unsere Inliner hier keine Bremsen haben. Die Knieschützer eines Mädchens haben bei ihrem Sturz sogar Funken geschlagen. Aber niemand wurde verletzt, also alles gar kein Problem. Auf dem Rückweg hat es leider geregnet, wodurch es sehr rutschig wurde, aber immerhin waren dann alle motiviert und wir viel schneller zurück an der Uni (dann war es auch schon 00:30 und die chinesischen Wohnheime haben teilweise schon geschlossen).
Am Sonntag hatte ich dann Besuch von meiner Tante aus Deutschland, was gefühlt langsam zur Tradition wird, weil sie mich 2014 in Guangzhou auch besucht hatte. Wir haben uns morgens in ihrem Hotel getroffen und laaange das Frühstücksbuffet genossen, bevor wir bei blauem Himmel und ein wenig Sonnenschein zuerst zu Tianzifang gefahren sind. Das ist das Hutong-Viertel, bei dem ich inzwischen schon einige Male war, einfach weil das so ein nicht mehr ganz geheimer Geheimtipp in Shanghai ist. Dort haben wir bei dem schönen Wetter erst einmal einen Tee auf der Dachterasse genossen und waren anschließend in einer nahe gelegenen Mall Mittagessen (Es gab Malatang, siehe Fotos).
Dann sind wir zu meinem Campus der Tongji-Universität gefahren, wo ich ihr unser Wohnheimzimmer und allgemein den Campus gezeigt habe. Und wir haben dabei zufällig einen Crossfit-Wettbewerb auf einem der Sportplätze gesehen, bei dem wir auch noch eine Weile zugeschaut haben. Anschließend sind wir spontan zum Bund gefahren, weil das Wetter ja relativ gut war und wir das ausnutzen wollten. Leider hatten wir da nur wenig Zeit, weil wir dann schon zurück zum Hotel musssten, um den letzten Programmpunkt in Angriff zu nehmen: Eine Show des chinesischen Nationalzirkus (-zirkusses?) mit der ganzen Reisegruppe meiner Tante, was seeeehr beeindruckend und verrückt war!
Dann sind wir zu meinem Campus der Tongji-Universität gefahren, wo ich ihr unser Wohnheimzimmer und allgemein den Campus gezeigt habe. Und wir haben dabei zufällig einen Crossfit-Wettbewerb auf einem der Sportplätze gesehen, bei dem wir auch noch eine Weile zugeschaut haben. Anschließend sind wir spontan zum Bund gefahren, weil das Wetter ja relativ gut war und wir das ausnutzen wollten. Leider hatten wir da nur wenig Zeit, weil wir dann schon zurück zum Hotel musssten, um den letzten Programmpunkt in Angriff zu nehmen: Eine Show des chinesischen Nationalzirkus (-zirkusses?) mit der ganzen Reisegruppe meiner Tante, was seeeehr beeindruckend und verrückt war!
Das war ein sehr ereignisreicher Tag und auch ein wenig anstrengend, weil ich immer noch angeschlagen war. Erkältet zu sein ist in China auch echt nervig. Die Chinesen haben so Angst vor einer Erkältung oder vielleicht sage ich besser: Chinesen nehmen Erkältungen ziemlich ernst. Jeder Mensch gibt mir tausende Tipps, welche Medikamente ich nehmen soll und alle sind unterschiedlich (Person A: Nimm keine traditionelle chinesische Medizin, die ist zu langsam. B: Nimm bloß keine westliche Medizin, die ist viel zu chemisch und schwächt deinen Körper nur. C: Trink einen Saft aus Schlangengalle (und div. anderen Dingen, die ich nicht verstanden hab), D: Du musst ganz viele Birnen kochen und dann Birnensuppe trinken! E: Du musst ins Kankenhaus und eine Infusion gelegt bekommen! …....) Es gibt nur einen Tipp, der wirklich von jedem kommt: „Trink mehr warmes Wasser.“ Das ist irgendwie das Heilmittel für alles in China... Wie auch immer, das ist ja wenigstens gut gemeint. Aber was ich richtig furchtbar finde, sind die Blicke, die man von Chinesen bekommt, wenn man in der Öffentlichkeit hustet, niest oder ähnliches. Ich ziehe jetzt immer so eine Arzt-Maske an, damit die Leute in der Metro mich nicht allzu sehr mit ihren Blicken töten.... Dabei ist es doch einfach nur eine Erkältung!
Okaaaaaay. Die Ironie hat mich erwischt. Den Text hier oben drüber hatte ich vor knapp einer Woche (01.11.16) geschrieben. Jetzt ist wieder Sonntag (06.11.16) und somit der dritte Tag, an dem ich im Krankenhaus vorbeischauen darf, weil ich scheinbar eine Lungenentzündung hab. Super. Aber hey, das ist das erste Mal, dass ich in China ins Krankenhaus musste, also gibt es was zu berichten... (Vorher war ich schon wg. Kinlap oder kranken Freunden im chinesischen KH, aber mich selbst hatte es nie erwischt...)
Zunächst mal zur Erklärung: In China gibt es keine Arztpraxen, also geht jeder mit den kleinsten Wehwehchen direkt ins Krankenhaus. Und ich wollte das nicht, weil ich ja meiner Meinung nach „nur erkältet“ war. Mein Husten hatte aber im Zhangjiajie-Urlaub angefangen und da das inzwischen zwei Wochen her ist, war ich doch mal kurz im Krankenhaus unserer Uni. Das war Donnerstag Abend. Da wollten sie mich aber gar nicht untersuchen, weil es schon abends war und dementsprechend wenig Personal, daher haben sie mir das Xinhua-KH empfohlen. Aber ich wollte nicht dahin und habe gedacht: Wenn es morgen nicht besser ist, komme ich tagsüber noch mal wieder. Es wurde Freitag, ich war immer noch krank und mit einem chinesischen Kumpel zum Mittagessen verabredet. Der hat mich husten gehört und gesagt, dass ich unbedingt ins KH müsste. Also sind wir wieder zum Uni-KH und diesmal wurde ich immerhin untersucht. Dazu folgender Hinweis:
Fast kein Chinese ist krankenversichert, daher muss man immer erst bezahlen und wird dann behanndelt. Das bedeutet, dass man vor jedem Schritt an einer langen Schlange anstehen muss, dann bezahlt und dann wieder zum Arzt geht. In meinem Fall lief das so ab:
Erst einmal muss man sich anmelden und 13 Yuan (1,70€) zahlen, damit man einen Arzt sehen darf. Dann wartet man, bis seine Nummer aufgerufen wird, ähnlich wie beim deutschen Arzt, und dann ist man in dem Untersuchungsraum, aber mit dem Unterschied, dass es keinerlei Privatsphäre gibt, weil alle Türen immer offen sind, dauernd Leute reinkommen, die irgendeine Unterschrift brauchen etc etc... Jedenfalls wurde ich da kurz untersucht und dann hat die Ärztin gesagt, dass meine Lunge geröngt werden muss und mir Blut abgenommen werden soll. Das heißt, wieder Schlange stehen und bezahlen (Röntgen 70 Yuan, also 9,30€ und Bluttest 20 Yuan, also 2,70€). Dann zum Röntgen (ohne dieses Blei-Dings, was ich ziemlich beunruhigend fand...) und zum Bluttest, was immerhin beides total schnell ging und die Ergebnisse auch nach 10 Minuten da waren. Dann muss man wieder zum Arzt, denn der muss ja die Ergebnisse interpretieren, und an dieser Stelle kommt auch der Grund, weswegen immer Leute in die Untersuchung platzen: Man bekommt nämlich keine neue Nummer, sondern drängelt sich einfach irgendwo zwischen. Die Ärztin hat sich das angeschaut, gesagt „Oh, das ist ein bisschen ernst, - Teil den ich nicht verstanden hab (danach übersetzt: Entzündung im unteren Teil beider Lungenflügel) – geh ins Xinhua Krankenhaus.“
Also haben wir uns ins Taxi gesetzt und sind dahin gefahren, haben mich dort wieder angemeldet (diesmal 18 Yuan = 2,40€) und ich kam direkt zu einem Arzt, dem ich die Ergebnisse vom Bluttest und vom Röntgen gezeigt habe und der auch meine Lunge abgehört hat etc. Dann hat er gesagt, dass ich 5 Tage zur Infusion kommen muss und dass er mir zusätzlich Medizin verschreibt. Also wieder Schlange stehen, Infusion und Medizin bezahlen (insg. 178,6 Yuan = 24 Euro), dann die Infusionsbeutel und die Medizin in der krankenhausinternen Apotheke abholen und in ein anderes Gebäude, um die Infusion zu bekommen. Ohne meinen chinesischen Kumpel wäre ich so aufgeschmissen gewesen, weil es einfach viel zu chaotisch und unübersichtlich ist und meistens gibt es keine Übersetzung auf den Schildern.
In der „Infusionsabteilung“ angekommen, ist mir erstmal aufgefallen, wie sehr Chinesen Infusionen lieben. Fast jede Medizin wird als Infusion verabreicht, weil sie glauben, dass das am schnellsten hilft. (Ich habe keine Ahnung von Medizin und weiß daher nicht, ob das stimmt.) Daher kommen sie sogar beim ersten Anzeichen eines Schnupfens ins KH, um eine Infusion zu bekommen. Dementsprechend voll war es dort... Ich hatte zwei verschiedene Infusionsbeutel, jeweils 250 ml, und nach 2h war dann alles leer und ich konnte gehen. Da war es aber auch schon 19:30 und ich somit seit 4 oder 5 Stunden in den Krankenhäusern unterwegs.
Gestern durfte ich dann wieder ins Xinhua-KH (diesmal begleitet von einem anderen Kumpel), musste mich wieder anmelden, diesmal lange auf die Untersuchung warten, wieder untersucht werden, neu die Infusion verschrieben bekommen, das Zeug bezahlen (Infusion alleine 143,6 Yuan = 19 Euro) und wieder die Infusion bekommen. Allerdings hat dieses Mal meine Hand so wehgetan, dass sie es langsamer stellen mussten und ich so geschlagene 4h in diesem Stuhl verbringen musste, wodurch ich dann insg. von 15:30 bis 21 Uhr im KH war. Heute kommt dann Tag Nummer 3
Aber ich muss erwähnen, dass Chinesen/Chinesinnen echt unbeschreiblich unterstützend sind! Jeder der wusste, dass ich im KH muss, hat sofort angeboten mitzukommen und gefragt, ob ich irgendwas brauche, das scheint total selbstverständlich für die zu sein und das rührt mich total, weil ich die ja alle erst ein paar Wochen kenne.
Okaaaaaay. Die Ironie hat mich erwischt. Den Text hier oben drüber hatte ich vor knapp einer Woche (01.11.16) geschrieben. Jetzt ist wieder Sonntag (06.11.16) und somit der dritte Tag, an dem ich im Krankenhaus vorbeischauen darf, weil ich scheinbar eine Lungenentzündung hab. Super. Aber hey, das ist das erste Mal, dass ich in China ins Krankenhaus musste, also gibt es was zu berichten... (Vorher war ich schon wg. Kinlap oder kranken Freunden im chinesischen KH, aber mich selbst hatte es nie erwischt...)
Zunächst mal zur Erklärung: In China gibt es keine Arztpraxen, also geht jeder mit den kleinsten Wehwehchen direkt ins Krankenhaus. Und ich wollte das nicht, weil ich ja meiner Meinung nach „nur erkältet“ war. Mein Husten hatte aber im Zhangjiajie-Urlaub angefangen und da das inzwischen zwei Wochen her ist, war ich doch mal kurz im Krankenhaus unserer Uni. Das war Donnerstag Abend. Da wollten sie mich aber gar nicht untersuchen, weil es schon abends war und dementsprechend wenig Personal, daher haben sie mir das Xinhua-KH empfohlen. Aber ich wollte nicht dahin und habe gedacht: Wenn es morgen nicht besser ist, komme ich tagsüber noch mal wieder. Es wurde Freitag, ich war immer noch krank und mit einem chinesischen Kumpel zum Mittagessen verabredet. Der hat mich husten gehört und gesagt, dass ich unbedingt ins KH müsste. Also sind wir wieder zum Uni-KH und diesmal wurde ich immerhin untersucht. Dazu folgender Hinweis:
Fast kein Chinese ist krankenversichert, daher muss man immer erst bezahlen und wird dann behanndelt. Das bedeutet, dass man vor jedem Schritt an einer langen Schlange anstehen muss, dann bezahlt und dann wieder zum Arzt geht. In meinem Fall lief das so ab:
Erst einmal muss man sich anmelden und 13 Yuan (1,70€) zahlen, damit man einen Arzt sehen darf. Dann wartet man, bis seine Nummer aufgerufen wird, ähnlich wie beim deutschen Arzt, und dann ist man in dem Untersuchungsraum, aber mit dem Unterschied, dass es keinerlei Privatsphäre gibt, weil alle Türen immer offen sind, dauernd Leute reinkommen, die irgendeine Unterschrift brauchen etc etc... Jedenfalls wurde ich da kurz untersucht und dann hat die Ärztin gesagt, dass meine Lunge geröngt werden muss und mir Blut abgenommen werden soll. Das heißt, wieder Schlange stehen und bezahlen (Röntgen 70 Yuan, also 9,30€ und Bluttest 20 Yuan, also 2,70€). Dann zum Röntgen (ohne dieses Blei-Dings, was ich ziemlich beunruhigend fand...) und zum Bluttest, was immerhin beides total schnell ging und die Ergebnisse auch nach 10 Minuten da waren. Dann muss man wieder zum Arzt, denn der muss ja die Ergebnisse interpretieren, und an dieser Stelle kommt auch der Grund, weswegen immer Leute in die Untersuchung platzen: Man bekommt nämlich keine neue Nummer, sondern drängelt sich einfach irgendwo zwischen. Die Ärztin hat sich das angeschaut, gesagt „Oh, das ist ein bisschen ernst, - Teil den ich nicht verstanden hab (danach übersetzt: Entzündung im unteren Teil beider Lungenflügel) – geh ins Xinhua Krankenhaus.“
Also haben wir uns ins Taxi gesetzt und sind dahin gefahren, haben mich dort wieder angemeldet (diesmal 18 Yuan = 2,40€) und ich kam direkt zu einem Arzt, dem ich die Ergebnisse vom Bluttest und vom Röntgen gezeigt habe und der auch meine Lunge abgehört hat etc. Dann hat er gesagt, dass ich 5 Tage zur Infusion kommen muss und dass er mir zusätzlich Medizin verschreibt. Also wieder Schlange stehen, Infusion und Medizin bezahlen (insg. 178,6 Yuan = 24 Euro), dann die Infusionsbeutel und die Medizin in der krankenhausinternen Apotheke abholen und in ein anderes Gebäude, um die Infusion zu bekommen. Ohne meinen chinesischen Kumpel wäre ich so aufgeschmissen gewesen, weil es einfach viel zu chaotisch und unübersichtlich ist und meistens gibt es keine Übersetzung auf den Schildern.
In der „Infusionsabteilung“ angekommen, ist mir erstmal aufgefallen, wie sehr Chinesen Infusionen lieben. Fast jede Medizin wird als Infusion verabreicht, weil sie glauben, dass das am schnellsten hilft. (Ich habe keine Ahnung von Medizin und weiß daher nicht, ob das stimmt.) Daher kommen sie sogar beim ersten Anzeichen eines Schnupfens ins KH, um eine Infusion zu bekommen. Dementsprechend voll war es dort... Ich hatte zwei verschiedene Infusionsbeutel, jeweils 250 ml, und nach 2h war dann alles leer und ich konnte gehen. Da war es aber auch schon 19:30 und ich somit seit 4 oder 5 Stunden in den Krankenhäusern unterwegs.
Gestern durfte ich dann wieder ins Xinhua-KH (diesmal begleitet von einem anderen Kumpel), musste mich wieder anmelden, diesmal lange auf die Untersuchung warten, wieder untersucht werden, neu die Infusion verschrieben bekommen, das Zeug bezahlen (Infusion alleine 143,6 Yuan = 19 Euro) und wieder die Infusion bekommen. Allerdings hat dieses Mal meine Hand so wehgetan, dass sie es langsamer stellen mussten und ich so geschlagene 4h in diesem Stuhl verbringen musste, wodurch ich dann insg. von 15:30 bis 21 Uhr im KH war. Heute kommt dann Tag Nummer 3
Aber ich muss erwähnen, dass Chinesen/Chinesinnen echt unbeschreiblich unterstützend sind! Jeder der wusste, dass ich im KH muss, hat sofort angeboten mitzukommen und gefragt, ob ich irgendwas brauche, das scheint total selbstverständlich für die zu sein und das rührt mich total, weil ich die ja alle erst ein paar Wochen kenne.