Ich glaube, dass man im Shanghai Museum problemlos einen ganzen Tag bleiben kann, wenn man sich mit allen Sachen genauer auseinandersetzt. Ich hätte mir auch einiges gerne noch länger angeschaut, aber ich hatte ja noch viel vor, sodass ich „nur“ circa 2,5h geblieben bin.
Am Flughafen hat jedenfalls alles soweit geklappt und wir konnten rechtzeitig boarden. Dieses Mal war das Flugzeug viel größer als auf der Hinreise, aber als wir erst fünf Minuten im Flugzeug waren, wurde uns mitgeteilt, dass wir nun wetterbedingt noch etwas warten müssen, bis wir abheben können. „Etwas“ bedeutete letztendlich 1,5 Stunden, aber das war nicht schlimm, denn ich saß neben einem unheimlich netten Chinesen in meinem Alter, mit dem ich dann (nach einiger Zeit, die es gedauert hat, bis ich mich getraut habe, mit ihm zu reden) den gesamten Flug über Chinesisch gesprochen habe. Er war super hilfsbereit und hat mir beispielsweise Eselsbrücken ausgedacht, wie man sich bestimmte Schriftzeichen besser merken kann und so. Vor allem liebt er auch Inliner fahren, daher hatten wir viel Gesprächsstoff. Es war ziemlich cool für mich, festzustellen, dass ich echt schon so viel reden kann, dass es für ein zweistündiges Gespräch reicht! Ich liebe diese kleinen Erfolgsmomente!
In Guangzhou angekommen (durch unsere Verspätung erst um ein Uhr nachts), wollte ich per Taxi nach Hause, da die Metro um diese Uhrzeit nicht mehr fährt. Ich weiß ehrlich nicht mehr genau, wie das passieren konnte, aber ich saß nach einer kurzen Preisverhandlung mit einem Fahrer dann in einem Auto und habe plötzlich gemerkt, dass das kein richtiges Taxi ist, sondern einfach eine Privatperson, die Fahrer spielt. Dann war es aber schon zu spät, um auszusteigen. Ich hatte ein bisschen Angst, aber die Leute waren nett und haben mich letztendlich heile nach Hause gebracht (Und ich habe weniger bezahlt, als wenn ich ein normales Taxi genommen hätte). Also eigentlich ein gutes Ende, aber trotzdem leicht gruselig. Manchmal passt der Begriff „Abenteuer China“ eben doch ganz gut…
Jedenfalls war ich um 2 Uhr morgens zu Hause und somit war das dann schon mein Urlaub.
Mein persönliches Fazit: Etwas planlos zwar, aber eine echt geniale Zeit in einer richtig coolen Stadt!
Am Montag hatte ich zum Glück nachmittags Unterricht und meine Gastfamilie war noch im Urlaub, sodass ich bis mittags schlafen konnte. Dann in der Schule haben wir unsere Ergebnisse für das schriftliche Examen bekommen. Ich habe unfassbare 100 Prozent geschrieben und nun hat mich meine Lehrerin gefragt, ob ich in eine Klasse des Level 3 zu wechseln möchte. Ich habe das diesen Freitag dann mal ausprobiert und ich glaube, ich möchte nicht. Sie sind zwar alle sehr nett, aber da sie ein anderes Buch haben, kenne ich viele ihrer Schriftzeichen überhaupt nicht und ich glaube, dass ich das auch nicht mehr aufholen kann. Aber ich versuche es vielleicht noch ein paar weitere Tage.