Nimen hao! (Hallo ihr alle!)
In den letzten 10 Tagen ist verhältnismäßig viel passiert, so scheint es mir zumindest, und da ich euch meine neuesten Erlebnisse ja nicht vorenthalten möchte, kommt hier ein neuer Bericht:
Meine letzte Woche ging los um 6:50 Uhr, weil Kinlap geschrieen hat. Ich dachte zuerst, das wäre bald vorbei, war es aber nicht und daher bin ich aufgestanden und hab geschaut, was denn los ist. Kinlap lag auf dem Boden an der Tür zu seinem und Idys Schlafzimmer, hat mich dann gesehen, aufgehört mit Schreien und ist zu mir gerannt. Idy hat mir hinterher die Vorgeschichte erklärt: Kinlap ist aufgestanden und wollte aus dem Zimmer herraus. Die Tür war aber zu und das fand er nicht gut, darum hat er gegen die Tür gehämmert und geweint. Idy hat dann die Tür geöffnet, aber er hat sich einfach lautstark protestierend auf den Boden gelegt und weiter geschrien. Dann kam ich, wie gesagt und er war leise (Das schreibe ich dem Überraschungseffekt zu, er hat vermutlich in dem Moment echt nicht mit mir gerechnet.) Idy hat Kinlap gefragt, ob er nicht wieder einschlafen will und wir haben es beide versucht, ihn mit Herumtragen und singen wieder müde zu machen. Jedoch leider erfolglos, also hat Idy beschlossen, dass wir jetzt frühstücken gehen. Auf unserem Fußweg zu McDonalds konnten wir den Morgenappell der Grundschule sehen, das war wahnsinnig interessant (inklusive Flagge hissen, Nationalhmyne usw.) Das Seltsame an der ganzen Sache war jedoch, dass es sich so angefühlt hat, als wäre der Tag schon fast vorbei, da wir schon morgens so viel gemacht hatten, doch in Wirklichkeit war es erst 9 Uhr, als wir nach zwei Stunden draußen wieder nach Hause kamen. Aber in letzter Zeit ist es gar nicht ungewöhnlich, dass Kinlap so früh aufsteht, momentan ist er täglich um 8 Uhr spätestens wach, ausnahmslos.
Am selben Tag waren wir übrigens auch noch vormittags im Park (nachmittags hatte ich dann Schule, aber wir hatten ja vorher so viel Zeit), wo wir zwei französische junge Frauen mit ihren Babys (sechs und acht Monate) getroffen haben. Ich finde es immer total cool, französisch mit jemandem sprechen zu können und ich merke auch, dass sich mein französisch hier durch das tägliche Sprechen mit meinen französischsprachigen Freunden aus der Schule total verbessert. Es ist eben wirklich ein internationaler Aufenthalt hier, nur bei meinem Englisch bin ich mir nicht sicher, inwiefern es hier besser oder schlechter wird. Einerseits lerne ich viele Vokabeln zu Babysachen, weil ich mit Idy eben viel über so etwas rede, aber in der Schule geht es eher darum, alles auf Englisch so einfach wie möglich auszudrücken, damit es jeder versteht.
Am Samstag sind wir zum Tempel der Drachenmutter gefahren, der 3h Autofahrt entfernt liegt. Ich dachte, der sei total außergewöhnlich hübsch oder so, wenn wir eine derart lange Zeit dorthin fahren, aber meine Gasteltern wollten es machen, weil das ein Tempel speziell für Kindergebetssachen ist. Angus und Idy wollten nämlich dafür beten, dass Kinlap bald eine kleine Schwester bekommt. (Stellt euch das vor, wie niedlich das wird, wenn es zwei Kinder sind!)
Mittagessen gab es in einem Restaurant direkt am Fluss, die Umgebung dort sah einfach total „typisch chinesisch“ aus, schaut mal:
In den letzten 10 Tagen ist verhältnismäßig viel passiert, so scheint es mir zumindest, und da ich euch meine neuesten Erlebnisse ja nicht vorenthalten möchte, kommt hier ein neuer Bericht:
Meine letzte Woche ging los um 6:50 Uhr, weil Kinlap geschrieen hat. Ich dachte zuerst, das wäre bald vorbei, war es aber nicht und daher bin ich aufgestanden und hab geschaut, was denn los ist. Kinlap lag auf dem Boden an der Tür zu seinem und Idys Schlafzimmer, hat mich dann gesehen, aufgehört mit Schreien und ist zu mir gerannt. Idy hat mir hinterher die Vorgeschichte erklärt: Kinlap ist aufgestanden und wollte aus dem Zimmer herraus. Die Tür war aber zu und das fand er nicht gut, darum hat er gegen die Tür gehämmert und geweint. Idy hat dann die Tür geöffnet, aber er hat sich einfach lautstark protestierend auf den Boden gelegt und weiter geschrien. Dann kam ich, wie gesagt und er war leise (Das schreibe ich dem Überraschungseffekt zu, er hat vermutlich in dem Moment echt nicht mit mir gerechnet.) Idy hat Kinlap gefragt, ob er nicht wieder einschlafen will und wir haben es beide versucht, ihn mit Herumtragen und singen wieder müde zu machen. Jedoch leider erfolglos, also hat Idy beschlossen, dass wir jetzt frühstücken gehen. Auf unserem Fußweg zu McDonalds konnten wir den Morgenappell der Grundschule sehen, das war wahnsinnig interessant (inklusive Flagge hissen, Nationalhmyne usw.) Das Seltsame an der ganzen Sache war jedoch, dass es sich so angefühlt hat, als wäre der Tag schon fast vorbei, da wir schon morgens so viel gemacht hatten, doch in Wirklichkeit war es erst 9 Uhr, als wir nach zwei Stunden draußen wieder nach Hause kamen. Aber in letzter Zeit ist es gar nicht ungewöhnlich, dass Kinlap so früh aufsteht, momentan ist er täglich um 8 Uhr spätestens wach, ausnahmslos.
Am selben Tag waren wir übrigens auch noch vormittags im Park (nachmittags hatte ich dann Schule, aber wir hatten ja vorher so viel Zeit), wo wir zwei französische junge Frauen mit ihren Babys (sechs und acht Monate) getroffen haben. Ich finde es immer total cool, französisch mit jemandem sprechen zu können und ich merke auch, dass sich mein französisch hier durch das tägliche Sprechen mit meinen französischsprachigen Freunden aus der Schule total verbessert. Es ist eben wirklich ein internationaler Aufenthalt hier, nur bei meinem Englisch bin ich mir nicht sicher, inwiefern es hier besser oder schlechter wird. Einerseits lerne ich viele Vokabeln zu Babysachen, weil ich mit Idy eben viel über so etwas rede, aber in der Schule geht es eher darum, alles auf Englisch so einfach wie möglich auszudrücken, damit es jeder versteht.
Am Samstag sind wir zum Tempel der Drachenmutter gefahren, der 3h Autofahrt entfernt liegt. Ich dachte, der sei total außergewöhnlich hübsch oder so, wenn wir eine derart lange Zeit dorthin fahren, aber meine Gasteltern wollten es machen, weil das ein Tempel speziell für Kindergebetssachen ist. Angus und Idy wollten nämlich dafür beten, dass Kinlap bald eine kleine Schwester bekommt. (Stellt euch das vor, wie niedlich das wird, wenn es zwei Kinder sind!)
Mittagessen gab es in einem Restaurant direkt am Fluss, die Umgebung dort sah einfach total „typisch chinesisch“ aus, schaut mal:
Dort in der eher ländlichen Region wurde ich noch mehr als sonst angeschaut mit meinem westlichen Aussehen, aber niemals so, dass ich mich unwohl fühlen würde.
Dann beim Tempel (der zwar sehr alt, traditionell und recht hübsch, aber hauptsächlich überfüllt und verräuchert ist) haben wir zuerst alle benötigten ganzen Utensilien gekauft (Böller, Räucherstäbchen oder besser gesagt Räucherstäbe und so einen Ballon, von dem ich nicht weiß, wozu der da ist.) Im und vor dem Tempel waren viele Menschen, die gebetet haben, aber ich war die meiste Zeit damit beschäftigt, Kinlap irgendwo hinzutragen, wo es nicht allzu verqualmt von den Räucherstäbchen war. Ich habe also nicht viel mitbekommen, aber der Ablauf des Gebets ist aber ungefähr so: Erst wird der Ballon vor einer Buddha-Statue im Tempel niedergelegt, dann werden vor dem Tempel die Räucherstäbchen angezündet und man verbeugt sich in verschiedene Richtungen. Zuletzt werden die Knallkörper gezündet. Das hat einen heftigen Kampf zwischen Kinlap und mir entfacht, denn ich musste/wollte/sollte ihm die Ohren zuhalten, er wollte das aber nicht. Es war wirklich höllisch laut, daher musste ich kurz seinen Hass auf mich ertragen, weil seine Ohren eben nicht frei waren. Zeitgleich kamen Bettler zu mir, haben mir Sachen in die Hand gedrückt (ich hatte immer noch das Baby auf dem Arm^^) und wollten dann von mir Geld. Ich war wegen des Lärms halt mit dem Kleinen etwas weiter von der Feuerwerksstelle entfernt, daher konnten Idy und Angus mich nicht „beschützen“ und ich hab mich wirklich ein wenig hilflos gefühlt, denn sie haben mir alle so Leid getan, aber ich hatte von Idy ganz klar die Anweisung, sie zu ignorieren. Nun ja, letztendlich habe ich auch das überstanden und haben uns auf den Rückweg gemacht (Tja, sechs Stunden im Auto für 30 Minuten am Tempel).
Dann beim Tempel (der zwar sehr alt, traditionell und recht hübsch, aber hauptsächlich überfüllt und verräuchert ist) haben wir zuerst alle benötigten ganzen Utensilien gekauft (Böller, Räucherstäbchen oder besser gesagt Räucherstäbe und so einen Ballon, von dem ich nicht weiß, wozu der da ist.) Im und vor dem Tempel waren viele Menschen, die gebetet haben, aber ich war die meiste Zeit damit beschäftigt, Kinlap irgendwo hinzutragen, wo es nicht allzu verqualmt von den Räucherstäbchen war. Ich habe also nicht viel mitbekommen, aber der Ablauf des Gebets ist aber ungefähr so: Erst wird der Ballon vor einer Buddha-Statue im Tempel niedergelegt, dann werden vor dem Tempel die Räucherstäbchen angezündet und man verbeugt sich in verschiedene Richtungen. Zuletzt werden die Knallkörper gezündet. Das hat einen heftigen Kampf zwischen Kinlap und mir entfacht, denn ich musste/wollte/sollte ihm die Ohren zuhalten, er wollte das aber nicht. Es war wirklich höllisch laut, daher musste ich kurz seinen Hass auf mich ertragen, weil seine Ohren eben nicht frei waren. Zeitgleich kamen Bettler zu mir, haben mir Sachen in die Hand gedrückt (ich hatte immer noch das Baby auf dem Arm^^) und wollten dann von mir Geld. Ich war wegen des Lärms halt mit dem Kleinen etwas weiter von der Feuerwerksstelle entfernt, daher konnten Idy und Angus mich nicht „beschützen“ und ich hab mich wirklich ein wenig hilflos gefühlt, denn sie haben mir alle so Leid getan, aber ich hatte von Idy ganz klar die Anweisung, sie zu ignorieren. Nun ja, letztendlich habe ich auch das überstanden und haben uns auf den Rückweg gemacht (Tja, sechs Stunden im Auto für 30 Minuten am Tempel).
Ich sitze im Auto für gewöhnlich hinten, neben Kinlap und versuche, ihn zu beschäftigen, oder zum Einschlafen zu bringen. Das hat auf dem Hinweg auch wunderbar geklappt, aber auf dem Weg zurück war es sehr schwierig. Er hat geweint, nichts hat geholfen wir wussten nicht, was wir tun sollen, irgendwann haben wir dann an einem Park angehalten und Pause gemacht, sodass er etwas laufen konnte, aber selbst danach hat er im Auto weitergeweint. Immerhin war der Park schön und es gab Mini-Palmen, total süß!
Erst als er dann auf Idys Schoß fahren durfte, war Kinlap ruhig und ist eingeschlafen. Dann zurück in Guangzhou waren wir in einer Klavierhandlung. Die Geschichte dazu: Wir hatten seit letztem Dienstag ein Klavier in der Wohnung, weil Angus das gerne wollte. Aber mit seinem Architektenblick hat er dann nach zwei Tagen entschieden, dass ein Flügel besser aussieht (Ja, es ist eigentlich ein Instrument, aber er sieht es eher als Möbelstück) und nun ist er auf der Suche nach dem perfekten Flügel… Er hat aber in diesem Geschäft nichts Gutes gefunden, dann sind wir Abend essen gegangen und anschließend bin ich zur Uni gefahren. Dort habe ich mich mit Joseph (dem Franzosen aus meiner Klasse) getroffen und wir sind zum „Perry´s“ gegangen, einer unter meinen Mitschülern sehr beliebten Bar. Dort ist das Personenverhältnis: ca. 60% Asiaten, 40% Nicht-Asiaten, also wirklich international. Tja, ich war also das erste Mal in China feiern, aber es war recht leer an diesem Abend, daher nicht überwältigend, aber in Ordnung. Ich hab noch mehr französisch sprechende Leute (u.a. aus Guinea) kennen gelernt und somit war ich glücklich. Die sind auch alle auf unserer Schule. Bezüglich der Schule bin ich sehr stolz, berichten zu können, dass es gerade super läuft. Obwohl ich am Anfang zu den schlechtesten gehört habe, gehöre ich jetzt zu den Besten und hatte in den beiden großen Tests, von denen wir immer einen nach 5 Lektionen des Buches schreiben, 98% als Ergebnis. Aber ich bin halt wirklich von den Schriftzeichen fasziniert und vor kurzem haben wir unseren ersten „Aufsatz“ geschrieben. Ich kann nun also einen kompletten Text in Schriftzeichen verfassen, auch wenn es natürlich nur um so Sachen wie den Tagesablauf oder das Wetter geht. Trotzdem irgendwie ein geniales Gefühl!