WELTMEISTER! Deutschland wird Weltmeister und ich bin in China… Da die Spiele hier wegen der Zeitverschiebung auch immer mitten in der Nacht waren (z.B. um 00:00 Uhr, 3 Uhr und 6 Uhr), habe ich auch fast keins der WM-Spiele live gesehen. Zum Glück lief fast immer die Wiederholung in den Restaurants, wenn wir am folgenden Tag Mittagessen gegangen sind. Als dann aber feststand, dass Deutschland im Finale ist, gab es natürlich keine Entschuldigung mehr. Ich wurde von Marius (dem Kerl, der aus Helmstedt kommt, erinnert ihr euch?) gefragt, ob wir mit ein paar anderen Deutschen und Chinesen in einer Bar das Spiel sehen wollen und natürlich habe ich zugesagt. Erstmal habe ich aber abends von 23 bis 2 Uhr geschlafen, bevor ich mit Angus gemeinsam zur Bar gefahren bin. Es war sehr gemischt, viele Chinesen waren für Argentinien und daher war das Spiel immer ein Mix aus Freude für die eine Hälfte der Zuschauer und Enttäuschung für die andere Hälfte. Als dann die Sonne schon aufgegangen war, stand fest: Deutschland ist tatsächlich Weltmeister! Dann wollte Angus unbedingt, dass wir schnell ein Taxi rufen, da er befürchtete, dass wir sonst keins mehr bekommen. Wir waren aber zu spät erst draußen, sodass uns kein Taxifahrer mehr mitnehmen konnte. Ein Teil hatte halt schon Fahrgäste dabei und ein großer Teil musste gerade zum Schichtwechsel, daher haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Wir waren todmüde und trotz der Euphorie über den Sieg nicht besonders motiviert, zu laufen, aber wir hatten echt keine andere Wahl. Nach 1h Fußweg haben wir noch einen Bus bekommen, der uns ungefähr den letzten Kilometer eingespart hat und dann waren wir um viertel vor 7 erst zuhause. Kinlap war aber so gnädig und ist erst um 8:30 aufgewacht, sodass wir noch ein bisschen schlafen konnten. Das war es aber auch schon mit dem WM-Fieber, denn anders als in Deutschland gibt es hier ja nicht viele Leute, die den Titel so feiern.
Ich habe irgendwie nie Zeit, den Blog zu schreiben, aber auch immer das Gefühl, dass nicht mehr viel Besonderes passiert… Trotzdem hier mal ein paar andere Dinge, die ich in letzter Zeit gemacht habe:
Mittwoch waren Idy, Kinlap und ich nachmittags zu Besuch in der Wohnung einer befreundeten Familie. Sie haben einen Sohn namens Xiao Nian, der 2 Monate jünger ist als Kinlap. Dort haben wir den ganzen Nachmittag verbracht und die beiden Jungs haben sich gut verstanden. Sie haben gemeinsam gespielt und getanzt, aber auch manchmal gehauen (Jungs eben…). Die zwei verstehen sich aber allgemein echt gut und das Niedlichste war, als sie sich ganz spontan einfach mal umarmt haben! Vor Kurzem waren wir auch mal bei der Familie, die über uns hier im Haus wohnt und da leben zwei Mädchen (eine ist 5 Jahre alt und die andere ist einen Monat älter als Kinlap). Aber die drei mögen sich scheinbar nicht so sehr, alle haben alleine gespielt und wollten nichts zusammen machen… Bei Xiao Nian war das ganz anders, die beiden Jungs konnten sich zusammen sehr gut beschäftigen, sodass Idy und ich mit Xiao Nians Mama auf dem Sofa sitzen und uns unterhalten konnten. Sie kommt aus dem Norden Chinas und spricht daher kein Kantonesisch, was ich total super finde. Denn wenn wir uns mit Freunden aus Hong Kong oder Guangzhou treffen, verstehe ich nichts und dadurch ist es recht qlangweilig. Aber dieses Mal habe ich, da die Unterhaltung ja auf Mandarin war, echt viel verstanden und konnte auch selbst mitreden. Wir haben den Kleinen auch dort ihr Abendessen gegeben und dann auf Xiao Nians Papa und Angus gewartet. Als sie ankamen, haben wir uns alle in Angus´ Auto gequetscht (5 Erwachsene und 2 Babys) und sind spät am Abend noch zusammen Essen gefahren. Anschnallen wird hier in China aber ohnehin nicht so ernst gesehen, selbst in Taxis kommt immer die Ansage: „Der Passagier auf dem Vordersitz muss sich anschnallen!“ Auf der Rückbank kann man sich in Taxis aber meist gar nicht anschnallen. (An dieser Stelle mal zur Beruhigung für meine Eltern und Großeltern: Keine Angst, ich bin natürlich ein vorbildlicher Mensch und nutze immer den Sitzgurt, wenn möglich. Für morgen (Montag) haben wir jedenfalls Xiao Nian und seine Mama zu uns nach Hause eingeladen und das wird hoffentlich wieder so cool!
Mittwoch waren Idy, Kinlap und ich nachmittags zu Besuch in der Wohnung einer befreundeten Familie. Sie haben einen Sohn namens Xiao Nian, der 2 Monate jünger ist als Kinlap. Dort haben wir den ganzen Nachmittag verbracht und die beiden Jungs haben sich gut verstanden. Sie haben gemeinsam gespielt und getanzt, aber auch manchmal gehauen (Jungs eben…). Die zwei verstehen sich aber allgemein echt gut und das Niedlichste war, als sie sich ganz spontan einfach mal umarmt haben! Vor Kurzem waren wir auch mal bei der Familie, die über uns hier im Haus wohnt und da leben zwei Mädchen (eine ist 5 Jahre alt und die andere ist einen Monat älter als Kinlap). Aber die drei mögen sich scheinbar nicht so sehr, alle haben alleine gespielt und wollten nichts zusammen machen… Bei Xiao Nian war das ganz anders, die beiden Jungs konnten sich zusammen sehr gut beschäftigen, sodass Idy und ich mit Xiao Nians Mama auf dem Sofa sitzen und uns unterhalten konnten. Sie kommt aus dem Norden Chinas und spricht daher kein Kantonesisch, was ich total super finde. Denn wenn wir uns mit Freunden aus Hong Kong oder Guangzhou treffen, verstehe ich nichts und dadurch ist es recht qlangweilig. Aber dieses Mal habe ich, da die Unterhaltung ja auf Mandarin war, echt viel verstanden und konnte auch selbst mitreden. Wir haben den Kleinen auch dort ihr Abendessen gegeben und dann auf Xiao Nians Papa und Angus gewartet. Als sie ankamen, haben wir uns alle in Angus´ Auto gequetscht (5 Erwachsene und 2 Babys) und sind spät am Abend noch zusammen Essen gefahren. Anschnallen wird hier in China aber ohnehin nicht so ernst gesehen, selbst in Taxis kommt immer die Ansage: „Der Passagier auf dem Vordersitz muss sich anschnallen!“ Auf der Rückbank kann man sich in Taxis aber meist gar nicht anschnallen. (An dieser Stelle mal zur Beruhigung für meine Eltern und Großeltern: Keine Angst, ich bin natürlich ein vorbildlicher Mensch und nutze immer den Sitzgurt, wenn möglich. Für morgen (Montag) haben wir jedenfalls Xiao Nian und seine Mama zu uns nach Hause eingeladen und das wird hoffentlich wieder so cool!
Gestern (Samstag) sind wir (also meine Gastfamilie und ich) nach Shenzhen gefahren. Ich bin im Auto eingeschlafen und wurde erst geweckt, als wir gerade direkt vor Shenzhen auf der Autobahn waren, da man dort eine großartige Aussicht hatte: Auf der rechten Seite konnte man unzählige kleine und große Booten sehen, die im Perflussdelta schwammen und auf der linken Seite lagen erst der Flughafen und dann die Wolkenkratzer von Shenzhen im Sonnenschein. Dieses Wetter war besonders erfreulich für uns, da es in Guangzhou in den letzten Tagen nur Sturm, Regen und Gewitter gab.
Zuerst waren wir bei HuanLeHaiAn, und ich kann eigentlich nicht richtig beschreiben, was das genau ist. Naja, ich versuche es mal: Es gibt dort eine Mall, Museen, unzählige Restaurants, einen künstlich aufgeschütteten Strand und einen See; einfach jede Menge Möglichkeiten, seinen Tag entspannt zu verbringen. Es ist halt alles neu und auf eine gewisse Weise total neu und modern. Das trifft aber auf Shenzhen allgemein zu. Für alle, die von Shenzhen noch nichts gehört haben, nun mal etwas Geschichte. Keine Angst, es dauert nicht lange: Wieso nicht? Weil diese Stadt vor 34 Jahren offiziell noch nicht existierte! Es gab eine Kleinstadt (30.000 Einwohner), die dann im Jahr 1980 aufgrund ihrer günstigen Lage (nur durch einen Fluss von Hong Kong getrennt), kurzerhand zur Sonderwirtschaftszone erklärt und in „Shenzhen“ umbenannt wurde. Die Hoffnung der chinesischen Regierung war nämlich, dass China so vom Wirtschafterfolg Hong Kongs mitprofitieren kann. Ihr Plan ging auf und damit begann die unfassbare Entwicklung und ein Bauboom, der dafür sorgte, dass Shenzhen einfach nur aus Wolkenkratzern besteht! Es gibt halt einfach nichts Altes in dieser Stadt, daher wirkt sie sehr futuristisch. Was ist aber das Problem an einem Ort ohne Geschichte? Es gibt keine Sehenswürdigkeiten wie Tempel usw., die man sich dort anschauen kann, also wussten wir auch nicht so richtig, was wir dort genau besichtigen sollen. Shenzhen hat aber eine andere Methode, Besucher anzulocken und zwar mit lauter Themen- und Freizeitparks.
Nachdem wir dann gegessen hatten und ein bisschen draußen an/in diesem HuanLeHaiAn herumgelaufen sind, waren wir noch in der Mall, wo es neben einem Aquarium eine Kunstaustellung antiker chinesischer Sachen gab.
Zuerst waren wir bei HuanLeHaiAn, und ich kann eigentlich nicht richtig beschreiben, was das genau ist. Naja, ich versuche es mal: Es gibt dort eine Mall, Museen, unzählige Restaurants, einen künstlich aufgeschütteten Strand und einen See; einfach jede Menge Möglichkeiten, seinen Tag entspannt zu verbringen. Es ist halt alles neu und auf eine gewisse Weise total neu und modern. Das trifft aber auf Shenzhen allgemein zu. Für alle, die von Shenzhen noch nichts gehört haben, nun mal etwas Geschichte. Keine Angst, es dauert nicht lange: Wieso nicht? Weil diese Stadt vor 34 Jahren offiziell noch nicht existierte! Es gab eine Kleinstadt (30.000 Einwohner), die dann im Jahr 1980 aufgrund ihrer günstigen Lage (nur durch einen Fluss von Hong Kong getrennt), kurzerhand zur Sonderwirtschaftszone erklärt und in „Shenzhen“ umbenannt wurde. Die Hoffnung der chinesischen Regierung war nämlich, dass China so vom Wirtschafterfolg Hong Kongs mitprofitieren kann. Ihr Plan ging auf und damit begann die unfassbare Entwicklung und ein Bauboom, der dafür sorgte, dass Shenzhen einfach nur aus Wolkenkratzern besteht! Es gibt halt einfach nichts Altes in dieser Stadt, daher wirkt sie sehr futuristisch. Was ist aber das Problem an einem Ort ohne Geschichte? Es gibt keine Sehenswürdigkeiten wie Tempel usw., die man sich dort anschauen kann, also wussten wir auch nicht so richtig, was wir dort genau besichtigen sollen. Shenzhen hat aber eine andere Methode, Besucher anzulocken und zwar mit lauter Themen- und Freizeitparks.
Nachdem wir dann gegessen hatten und ein bisschen draußen an/in diesem HuanLeHaiAn herumgelaufen sind, waren wir noch in der Mall, wo es neben einem Aquarium eine Kunstaustellung antiker chinesischer Sachen gab.
Dann sind wir weitergefahren in Richtung der ganzen Themenparks. Angus meinte, sie wären alle furchtbar schlecht gemacht und langweilig, daher sind wir nicht hineingegangen. Stattdessen gab es aber eine Monorail-Bahn, die eine halbstündige Rundfahrt gemacht hat und uns die Möglichkeit gab, einen Überblick über einige dieser Parks zu haben. Wir hatten total Glück, denn wir hatten die Sitze am Kopf des Zuges, sodass wir perfekte Sicht nach draußen hatten. Jeder Park hat ein Motto, z.B. kann man sich in „Splendid China“ alle berühmten Sehenswürdigkeiten Chinas in Miniaturformat anschauen oder im „Window of the world“ die Hotspots der ganzen Welt (wie z.B. den Eiffelturm, natürlich ebenfalls deutlich kleiner als das Original) bewundern.
Danach wollten wir eigentlich noch zu einer anderen Mall, aber da wir die nicht finden konnten, haben wir uns schon wieder auf den Rückweg gemacht. Das hatte folgenden Vorteil: Da es noch hell war, hatten wir von der Autobahn noch einmal den fantastischen Blick auf die Skyline. Hinterher hat man auf der Strecke wirklich gemerkt, dass China und besonders die Region Guangdong die „World Factory“ ist, da es von Shenzhen über Dongguan bis zum Stadtrand Guangzhous ununterbrochen an Fabriken und Industriegebäuden vorbeiging. Die Autobahn ist erhöht, verläuft also nicht auf dem Boden, daher konnte man die Umgebung besonders gut anschauen.
Mein Fazit zu Shenzhen ist, dass es eine ziemlich unrealistische Stadt ist, was ich aber nicht schlecht meine. Es ist sehr interessant und auch total beeindruckend zu sehen, was man in 34 Jahren aus dem Nichts entstehen lassen kann. Trotzdem sorgt das Fehlen von historischen Sehenswürdigkeiten dafür, dass man in Shenzhen ehrlich nicht lange bleiben muss, um sich die Stadt anzuschauen. Es war den Besuch definitiv wert und Shenzhen hat echt einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, aber wenn ein halber Tag ausreicht, um eine derart große Stadt zu besichtigen, ist es schon etwas komisch. Wie auch immer, es war ein sehr cooler Tag bei genialem Wetter und daher bin ich sehr zufrieden.
Nun, beim Schreiben fällt mir auf, dass es doch einiges zu erzählen gibt. Es sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber ich zähle einfach mal auf:
1. Ich war beim Frisör! Ich hatte so Angst davor, dass ich ihnen irgendetwas falsches oder so auf Chinesisch sage und dann plötzlich gefärbte oder gar keine Haare oder so mehr habe, aber es ging zum Glück alles gut! Jippieh!
2. Wir haben nun eine Zuckerwatte-Maschine hier zuhause. Keine Ahnung wieso, aber ist halt auch etwas Neues und es ist eigentlich ganz lustig, damit zu spielen.
3. Wir waren neulich 7h unterwegs, nur um Abendessen zu gehen. Wir haben nämlich Freunde von Idy in Zhong Shan getroffen, einer anderen Stadt 2,5 Autostunden von hier entfernt. Ganz schön verrückt, für ein einstündiges Essen so weit zu fahren...
4. In Guangzhou ist nun in allen Geschäften der Sommer-Sale (fast schon vorbei). Klingt vielleicht schön, ist es aber nicht, da die heißeste Zeit des Jahres noch gar nicht angefangen hat, wir hier immer noch täglich rund 35° C haben und es erst im Oktober wieder abkühlen wird. Und nun ist es wirklich schwierig, irgendwo noch kurze Hosen zu finden, stattdessen kann man überall Pullover, lange Jeans und Mäntel kaufen. Na toll.
Und damit liebe Grüße aus China,
Lena
Nun, beim Schreiben fällt mir auf, dass es doch einiges zu erzählen gibt. Es sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber ich zähle einfach mal auf:
1. Ich war beim Frisör! Ich hatte so Angst davor, dass ich ihnen irgendetwas falsches oder so auf Chinesisch sage und dann plötzlich gefärbte oder gar keine Haare oder so mehr habe, aber es ging zum Glück alles gut! Jippieh!
2. Wir haben nun eine Zuckerwatte-Maschine hier zuhause. Keine Ahnung wieso, aber ist halt auch etwas Neues und es ist eigentlich ganz lustig, damit zu spielen.
3. Wir waren neulich 7h unterwegs, nur um Abendessen zu gehen. Wir haben nämlich Freunde von Idy in Zhong Shan getroffen, einer anderen Stadt 2,5 Autostunden von hier entfernt. Ganz schön verrückt, für ein einstündiges Essen so weit zu fahren...
4. In Guangzhou ist nun in allen Geschäften der Sommer-Sale (fast schon vorbei). Klingt vielleicht schön, ist es aber nicht, da die heißeste Zeit des Jahres noch gar nicht angefangen hat, wir hier immer noch täglich rund 35° C haben und es erst im Oktober wieder abkühlen wird. Und nun ist es wirklich schwierig, irgendwo noch kurze Hosen zu finden, stattdessen kann man überall Pullover, lange Jeans und Mäntel kaufen. Na toll.
Und damit liebe Grüße aus China,
Lena